Die halbe Wahrheit...

Die halbe Wahrheit...

11.10.2010 22:33

...verzerrt die Realitäten !


Erst in der letzten Woche konnte man wieder eine solche halbe Wahrheit in Deutschlands Medien vernehmen.
Der Strompreis wird sich durch das Erneuerbare Energie Gesetz, kurz EEG, und den erhörten Anteil von Ökostrom verteuern, soweit so wahr.

Aber, das ist nur die halbe Wahrheit !

Die andere Wahrheit ist die, dass wir alle eine weit höhere Summe für Atom- und Kohlestrom zahlen und das in Form von versteckten Subventionen und Kosten für Umweltschäden !

Das vorweg, da ist mir die ehrliche Preiserhöhung durch das EEG lieber, zumal ich hier die Möglichkeit habe die Mehrkosten durch sparsameren Umgang mit Energieverbrauchern auszugleichen .

Wie sieht also die ganze Wahrheit aus ?

Aktuell decken Wind- und Sonnenenergie, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie mehr als 16 Prozent des deutschen Strombedarfs. Die Förderung dafür beläuft sich nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber in diesem Jahr auf etwa 8,2 Milliarden Euro. Gleichzeitig sorgen die Erneuerbaren Energien für positive volkswirtschaftliche Effekte: Laut Bundesumweltministerium wurden im vergangenen Jahr durch erneuerbaren Strom rund 69 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermieden. Umgerechnet beliefen sich die damit vermiedenen Klima- und Umweltschäden auf 5,7 Milliarden Euro. Außerdem ersetzen Erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung Steinkohle, Erdgas und Uran und machten so im vergangenen Jahr Rohstoffimporte in Höhe von 2,2 Milliarden Euro überflüssig. Auch wenn für 2010 noch keine statistischen Daten vorliegen, kommen diese Vorteile auch weiterhin zum Tragen.

Prof. Dr. Claudia Kemfert, Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, geht auch in Zukunft von deutlichen Wirtschaftsimpulsen durch die Förderung Erneuerbarer Energien aus: „Mit einem Umsatzplus von 40 Prozent in den vergangenen drei Jahren ist die Branche eine der wenigen, die trotz Wirtschaftskrise weiter gewachsen ist.“ Einer kürzlich veröffentlichten Studie des Bundesumweltministeriums zufolge beschäftigen die Unternehmen der Erneuerbaren Energien aktuell rund 340.000 Menschen. Im vergangenen Jahr wurden 6,8 Milliarden Euro an Wertschöpfung in den Kommunen erwirtschaftet, davon 5,5 Milliarden im Stromsektor.

In diesem Jahr liegt die EEG-Umlage – der Beitrag für den Ausbau von Ökostrom – bei rund 2 Cent pro Kilowattstunde. Pro Haushalt zahlen die Verbraucher damit etwa 6 Euro pro Monat. An den typischen Ausgaben eines Haushaltes, dem statistischen Warenkorb, macht das 0,2 Prozent aus. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft schätzt, dass sich der Beitrag für 2011 auf 3,2 bis 3,5 Cent pro Kilowattstunde erhöht. Auch der Bundesverband Erneuerbare Energie rechnet mit dieser Bandbreite.

Wie sieht es also mit dem Kosten/Nutzen Vergleich aus ?


Grafik: unendlich-viel-energie.de

Deutschland ist zu 70 Prozent abhängig von Energieimporten – teilweise aus instabilen Regionen. Die globale Energienachfrage und der Energiepreis steigen kontinuierlich. Diese Faktoren sind für die Energieversorgung ein wirtschaftliches Risiko. Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien machen wir uns unabhängig von nuklearen und fossilen Energien – und deren Preisentwicklung. Die Stromproduktion aus fossilen Kraftwerken und damit die entsprechenden Treibhausgasemissionen können schrittweise und dauerhaft reduziert werden. Klimafolgeschäden werden dadurch verhindert.

Bereits im Jahr 2009 haben Erneuerbare Energien Umwelt- und Klimaschäden, sogenannte externe Kosten, in Höhe von 8 Mrd. Euro vermieden.
Durch die Nutzung Erneuerbarer Energien konnte die deutsche Volkswirtschaft im selben Jahr auch Ausgaben für Energieimporte in Höhe von 5,1 Mrd. Euro einsparen – das sind 9,4 Prozent der Gesamtausgaben für die Einfuhr von Rohstoffen. Die deutsche Volkswirtschaft profitiert zudem von steigender Beschäftigung.

Aktuell wurden vom Bundesumweltministerium 340.000 Arbeitsplätze in dem Bereich Erneuerbare Energie verzeichnet ! http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/a...haeftigt_bf.pdf

Auch ländliche Regionen gewinnen durch Erneuerbare Energien: kleine Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen aus der Region sorgen für Errichtung, Betrieb und Wartung der Anlagen. Durch Einnahmen aus der Gewerbesteuer und der Verpachtung gemeindeeigenen Grund und Bodens kommt Geld in kommunale Haushaltskassen. Im Jahr 2009 trugen Erneuerbare Energien in Höhe von 6,6 Mrd. Euro zur kommunalen Wertschöpfung bei.

Diese wirtschaftlichen und klimaschutzrelevanten Vorteile sind aber nicht kostenlos zu haben.
Im Stromsektor werden Erneuerbare Energien über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Die Finanzierung erfolgt über den Strompreis. Es handelt sich also nicht um eine Subvention und ist deshalb unabhängig vom Staatshaushalt.

Laut einer Studie des Ingenieurbüros für neue Energien (IfnE) wird das jährliche Fördervolumen im Jahr 2016 mit 11 Mrd. Euro das Maximum erreichen (2010: 8 Mrd. Euro). Der Bundesverband Erneuerbare Energie prognostiziert den Zeitpunkt der maximalen Unterstützung für Ende des Jahrzehnts. Danach sinkt das Fördervolumen.

Während die Kosten für Erneuerbare Energien langfristig sinken, wird der monetäre Nutzen der regenerativen Energieerzeugung für die Volkswirtschaft stetig steigen.

Auf den ersten Blick: "Erneuerbare Energien blähen die Stromrechnung auf."

Erneuerbare Energien werden weiter ausgebaut.
Dadurch steigt die EEG-Umlage, also der Betrag, den jeder Haushalt pro Kilowattstunde (kWh) Strom für die Förderung Erneuerbarer Energien bezahlt. Die regelmäßige Erhöhung der Strompreise durch viele Versorger lässt sich aber nicht allein dadurch erklären.
Die Preisgestaltung einzelner Anbieter hängt vor allem von deren Beschaffungsstrategien ab.
Strom für Haushaltskunden wird größtenteils mit einer Vorlaufzeit von ein bis zwei Jahren am sogenannten Terminmarkt beschafft. So haben einige Unternehmen bereits 2008 Strom zu damals hohen Beschaffungskosten für das Jahr 2010 eingekauft und geben diesen Preis jetzt an ihre Kunden weiter.

Eigentlich müsste der Strompreis sinken !

Der sinkende Börsenstrompreis sollte allerdings auch zu sinkenden Endkundenstrompreisen führen. Schließlich machen die Beschaffungskosten mit rund 30 Prozent (2009) den größten Teil des Haushaltsstrompreises aus. Das Gutachten „Gerechtfertigte Strompreiserhöhungen?“, das im Auftrag der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen erstellt wurde, belegt, dass im Jahr 2010 durchschnittlich ca. 0,8 Cent/kWh an gesunkenen Beschaffungskosten nicht an die Endkunden weitergegeben werden. Die Endverbraucher zahlen deshalb im Jahr 2010 rund 1 Mrd. Euro zu viel an die Energieversorger.
Diese können ihre Preise hoch halten, weil es auf dem deutschen Strommarkt an Wettbewerb fehlt.
Die EEG-Umlage wird noch in diesem Jahrzehnt ihr Maximum erreichen. Nach verschiedenen Prognosen wird der Maximalwert zwischen 2,9 und 3,9 Cent pro Kilowattstunde liegen und spätestens 2018 erreicht. Für einen Durchschnittshaushalt wären dies im Monat zwischen 8,50 und 12 Euro. Danach wird die Umlage kontinuierlich sinken.
Ob die Haushalte absolut mehr oder weniger für ihren Strom bezahlen müssen, ist abhängig davon, wie sich die Strombeschaffungskosten, Netzentgelte und andere Abgaben sowie der Wettbewerb entwickeln.


Die Kosten für die Nutzung Erneuerbarer Energien kennen langfristig nur eine Richtung:
nach unten.

Unberechenbar hingegen sind die Kosten von fossilen und nuklearen Energien.


Unsere Energieversorgung, die noch zu rund 90 Prozent auf fossilen und nuklearen Rohstoffen basiert, nimmt negativen Einfluss auf Mensch und Umwelt: Die Luftverschmutzung verursacht Gesundheitsschäden bei Menschen, Schädigungen an Pflanzen- und Tierwelt, an Gebäuden und Materialien sowie Bodenbelastung. Diese volkswirtschaftlichen Kosten stehen nicht auf der Energierechnung, sondern müssen anderweitig vom Staat beziehungsweise den Bürgern getragen werden. Nicht die Verursacher zahlen also diese versteckten (externen) Kosten, sondern die Gesellschaft – zum Beispiel durch höhere Steuern.

Weitere externe Kosten, die durch die Nutzung von fossiler und nuklearer Energie entstehen, aber nicht internalisiert werden, sind:

• Eingriffe in Ökosysteme durch den Abbau,die Förderung und den Transport von Kohle, Uran, Erdgas und Erdöl
• die mit der Nutzung der Atomenergie verbundenen Risiken von Unfällen und radioaktivem Müll
• Gefahren von Konflikten um knapp werdende Energiereserven
• Schaffung einer starken Abhängigkeit Deutschlands von Energieimporten und den damit verbundenen Risiken.

Mit anderen Worten: Energie aus Kohle, Atom, Gas und Öl scheint nur auf den ersten Blick günstiger als Erneuerbare Energien. Unter Berücksichtigung aller externen Kosten würde sich zum Beispiel der Stromerzeugungspreis von Braunkohle um rund 9 Cent/ kWh erhöhen
und somit verdreifachen.
Aufgabe der Umweltpolitik ist es, diese versteckten Kosten dem Verursacher - also zum Beispiel den Energieversorgungsunternehmen, der Industrie oder auch den Verbrauchern - zu übertragen („internalisieren“).
Dabei ist es günstiger, diese Kosten heute zu übernehmen als sie zukünftigen Generationen aufzubürden, wie der Nobelpreisträger Nicholas Stern im so genannten Stern-Bericht belegt.
Eine Internalisierung der Kosten ist wichtig, damit das Marktversagen behoben werden kann.
Dies geschieht heute teilweise durch den Emissionshandel.
Erneuerbare Energien hingegen haben ehrliche Preise. Offen wird die voraussichtliche Entwicklung der Fördersumme für Erneuerbare Energien vom Bundesumweltministerium und der Erneuerbare-Energien-Branche kommuniziert und transparent findet sich die EEG-Umlage auf der Stromrechnung wieder.

Noch ausführlichere Details findet man hier: http://www.unendlich-viel-energie.de/upl...ostenNutzen.pdf

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  • Erstellt von Stefan Werner In der Kategorie Allgemein am 11.10.2010 22:33:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 11.10.2010 23:06
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