Im westfälischen Lichtenau können die Anwohner ihren Strom direkt vom benachbarten Bürgerwindpark beziehen. Ein Beispiel, das gerade bei der derzeitigen Debatte um die gerechte Verteilung der Kosten durch die Energiewende und die Partizipation der Privathaushalte an den positiven Effekten der Erneuerbaren Energien Antworten liefern kann. Eine neue Animation zu Lichtenau im Onlineprotal www.kommunal-erneuerbar.de zeigt, wie der Direktvertrieb funktioniert und welche gesetzlichen Vorgaben zu beachten sind. Als Gesellschafter sind 50 Bürger aus Lichtenau und Umgebung beteiligt.
Das Besondere: Der Strompreis liegt mit 23,20 Cent für eine Kilowattstunde unter dem Standardtarif des örtlichen Versorgers. Darüber hinaus bekommen die derzeit 120 Privatkunden eine zehnjährige Preisgarantie. Zu den Vorgaben, die beim Direktvertrieb zu beachten sind, zählen beispielsweise die Anmeldung als Energieversorger, die Stromsteuerbefreiung und die teilweise Ausnahme von der EEG-Umlage durch das Grünstromprivileg.
__________________________________________________________________________ - Stefan Werner ist Vorstandsmitglied des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" -
Die Bürger in Asseln machen es vor, wie man an der Energiewende verdienen kann ohne dass die Kosten für die Verbraucher steigen. Sie investierten in ihre eigenen Windräder – gegen so manchen Widerstand.
Fünf Millionen Mark haben sie vor 15 Jahren zusammengeschmissen, um einen Windpark auf den eigenen Feldern aufzubauen. Zusammen sind sie eine Bürgergesellschaft. Sie brauchten vor allem Geduld, bis sie Rendite machen konnten.
Heute haben sie über 100 Windräder und produzieren mehr Strom als ihre kleine Stadt verbraucht. Besonders stolz sind die auf den eigenen Stromtarif, den sie seit kurzem anbieten: Günstiger als viele große Stromkonzerne und mit einer Preisbindung über zehn Jahre.
__________________________________________________________________________ - Stefan Werner ist Vorstandsmitglied des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" -