Sven Wingerter ist einer von drei gleichberechtigten Sprechern des neuen Vereins
Der neue Verein will zahlreiche Themen anpacken, die so auch in einem Parteibuch stehen könnten – ist das Bürgerforum nicht doch eine versteckte Partei?
Wingerter: Nein, eben nicht. Zwar sind genug Parteivertreter in diesem Verein dabei – von der SPD, den Grünen, den Linken und auch ein treuer CDU-Wähler. Aber es steht für uns im Vordergrund, Sachargumente auszutauschen und zu diskutieren, ohne andauernd organisatorische Fragen klären zu müssen, die da nur hinderlich sind.
Wenn das der einzige Unterschied ist, kann man aber doch einige Parallelen erkennen: Sie wollen sich wie Parteien einmischen.
Wingerter: Aber dieser Unterschied ist für uns ein zentraler Punkt. Und Einmischen kann sich jeder Bürger – unabhängig von etablierten Parteien. Das wäre wünschenswert und ist auch der Antrieb des Vereins. Aber genau das ist ja das Problem der Parteipolitik: Die Diskussionen finden in Gremien statt. Nicht aber mit denen, die es betrifft. Da gibt es ja genug aktuelle Beispiele. Man muss nur mal nach Stuttgart schauen.
Keine Partei: Also werden die Mitglieder nicht für den Verein in der Gemeindevertretung aktiv?
Wingerter: Nein. Höchstens für Themen, die auch den Verein betreffen.
- - - Quelle: Odenwälder Zeitung vom 23. Oktober 2010
--- Sven Wingerter ist Kreistagsabgeordneter, stv. Ortsvereins- und stv. Fraktionsvorsitzender der SPD Wald-Michelbach sowie Gründungsmitglied des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" ---